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Küchen- und Gartenabfälle werden zu Energie, Kompost und Dünger


Die Bioabfalltonne kennt jedes Kind. Denn neben jeder Restmülltonne im Landkreis steht in der Regel auch eine Bioabfalltonne. Trotzdem ist nicht alles sofort klar. Was darf in den Bioabfall und was nicht? Was ist Bioabfall eigentlich? Eindeutig richtig im Bioabfall sind zum Beispiel Apfelbutzen, Kartoffel- und Eierschalen, Essensreste, kleine Mengen Gartenabfälle, Schnittblumen,… In der Verwaltungssprache heißt das: „Bioabfälle sind die Gesamtheit aller organischen kompostierfähigen Küchen- und Gartenabfälle […].“ Es dürfen also zum Beispiel auch Zitrusfrüchte und Speisereste in die Biotonne, die auf dem heimischen Kompost nur schwer kompostierbar sind.
Diese organischen Abfälle werden getrennt von anderen Abfallarten gesammelt, da sie bestens verwertet werden können. Aus Bioabfall wird klassischerweise Kompost und Dünger. Doch nicht nur das: Bioabfall ist mittlerweile auch Energieträger.
Der Bioabfall aus dem Landkreis Konstanz wird bei der Reterra GmbH in Singen verwertet. Vor der Kompostierung durchläuft der Bioabfall dort eine Vergärungsanlage, um Biogas zu gewinnen. Aus Biogas wird Strom und Wärme – eine nachhaltige Alternative zu fossilen Brennstoffen und damit aktuell von besonderer Bedeutung.
Nach der Vergärung folgt die Tunnelkompostierung: In einer abgeschlossenen, kontrollierten Atmosphäre, bei Temperaturen zwischen 60 und 80 Grad zersetzen Millionen von Mikroorganismen die Bioabfall-Masse. Übrig bleibt der sogenannte Frischkompost. Der nährstoffreiche Kompost wird von der Landwirtschaft in der Region gerne als Dünger und Humuslieferant eingesetzt.
Ein großes Ärgernis bei dieser eigentlich effizienten Verwertung sind Fremdstoffe im Bioabfall. Plastik, Metall, Glas – all das landet unbedacht in der falschen Tonne und stört den Kompostierungsprozess. Vor allem als „kompostierbar“ beworbene Plastiktüten sind dabei ein großes Problem. Besser ist es, den Bioabfall lose, in Papiertüten oder Zeitungspapier gewickelt zu entsorgen.
Grundsätzlich ist die getrennte Sammlung und richtige Entsorgung ein wichtiger Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz, der in jedem Haushalt ganz einfach geleistet werden kann. Um die Qualität des Bioabfalls nachhaltig zu verbessern, widmet sich der Landkreis Konstanz ab dem 11.09.2023 dem Thema Bioabfall aus verschiedenen Perspektiven.
Die Reterra GmbH in Singen lädt bereits am Dienstag, den 12.09.2023, zu einem Blick hinter die Kulissen der Kompostierung ein. Die Führung beginnt um 15.30 Uhr, um Anmeldung wird gebeten: Per Mail unter reterra.hegau(at)reterra.de oder telefonisch unter 07731/99570.
Mehr Termine und Hintergründe zum Bioabfall sind auf der Aktionswebsite zusammengefasst: www.biomuell-kn.de